Das war der 32. Steirische Museumstag 2025
Demokratie im Museum – Museum in der Demokratie
Termin: Samstag, 05. April 2025
Ort: Graz Museum, Sackstraße 18, 8010 Graz
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INHALT
Der Steirische Museumstag 2025 widmete sich dem Museum als demokratische Institution. Expert*innen aus dem Kulturbereich, Museen und Bildungsorganisationen gaben uns praxisorientierte Einblicke in ihre Ansätze und Projekte. Folgenden Fragen wurden dabei dabei auf den Grund gegangen:
- Wie kann das Museum ein lebendiger Ort der Demokratie werden, an dem Besucher*innen nicht nur Wissen aufnehmen, sondern auch aktiv mitgestalten, diskutieren und Entscheidungen treffen können?
- Wie kann Demokratie im Museum gelebt werden, in dem Mitarbeiter*innen aktiv in Entscheidungsprozesse und in die Gestaltung des Museums einbezogen werden, um ihnen eine größere Identifikation mit dem Museum zu geben?
- Wie kann das Museum das Thema Demokratie aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und dabei historische, politische und gesellschaftliche Aspekte vermitteln?
Der diesjährige Museumstag bot den 88 Teilnehmer*innen ein abwechslungsreiches Programm: Einleitende Vorträge und Impulse, spannende Gesprächsrunden sowie gemeinsames Nachdenken und Arbeiten in den Workshops am Nachmittag begleiteten uns durch den Tag. Wie immer stand der Austausch mit Kolleg*innen sowie fachverwandten Institutionen im Mittelpunkt.
PROGRAMM
Anmeldung & Begrüßungskaffee
Begrüßung & Eröffnung
- Mag.a Anja Weisi Michelitsch, Obfrau von MUSIS – Der Steirische Museumsverband, nahm in ihren Grußworten auf die neue ICOM-Museumsdefinition Bezug, die neben den klassischen Aufgaben verstärkt das gesellschaftliche Engagement von Museen betont.
- Mag.a Sibylle Dienesch, Direktorin des Graz Museums, betonte anhand des Demokratisierungsprozesses in ihrem Haus, dass es nicht ausreiche, lediglich über Demokratie zu sprechen oder eine Ausstellung darüber zu machen – viel mehr müsse sie auch im Arbeitsalltag und im Team aktiv gelebt werden.
- Gemeinderat Dr. Peter Piffl-Percevic in Vertretung von Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler unterstrich die zentrale Bedeutung von Kultur für Stadt und Land. Die Aufgabe der Museen, ernsthafte Auseinandersetzungen über Demokratie zu ermöglichen, dürfe keinesfalls unterschätzt werden.
- Landtagsabgeordneter Robert Mörth in Vertretung von Landeshauptmann Mario Kunasek erinnerte daran, dass Demokratie nicht bloß ein politisches System, sondern ein lebendiger Prozess ist, der vom Engagement der Bürger*innen getragen wird.
- Dr. Karlheinz Kornhäusl, Landesrat für Gesundheit, Pflege, Kultur, hob die vielfältige Rolle der Museen als Bildungsstätten, Arbeitgeber und soziale Treffpunkte hervor – Orte, an denen man gerne Zeit miteinander verbringt.
Zur Geschichte der Demokratie
Patrick Schnabl, Land Steiermark - A9 Kultur, Europa, Sport
Der Leiter der Kulturabteilung und Verfassungsjurist gewährte einen kurzen historischen Einblick in die Entwicklung der Demokratie. Museen seien, so Schnabl, ideale Räume für gesellschaftliche Aushandlungsprozesse, „entschleunigte Orte“, an denen man sich Zeit für unterschiedliche Perspektiven nehmen kann.
Menschen im Mittelpunkt: Ein Museum als Ort des Dialogs und der Mitwirkung
Anja Silja Vogel, Museum für Kommunikation, Bern
Anja Silja Vogel nahm die Teilnehmer*innen mit auf eine Reise durch den Entwicklungsprozess des Museums für Kommunikation in Bern, das die Menschen konsequent in den Mittelpunkt stellt. Dabei spielten ein Vermittlungskonzept und der Begriff des Dialogs eine zentrale Rolle. Sie veranschaulichte, wie Partizipation als Haltung sowohl intern als auch extern gelebt wird – von Co-Creation-Projekten bis hin zu alltäglichen Begegnungen mit Besuchenden. Wie mit kleinen und großen Ideen, manchmal auch ganz unerwartet, neue Projekte entstehen können und Mitwirkung ganz normal wird. Es ging vor allem darum offene Türen, neue Formate, Dinge auszuprobieren, zuzuhören, zu lernen und auch mal zu scheitern.
>> Download Zusammenfassung Vortrag Vogel (PDF, 4,9 MB)
Kulturstrategie 2030 des Landes Steiermark – ein Beteiligungsprozess der Vielen
Heidrun Primas, Beraterin & Koordinatorin des Kulturstrategieprozesses
Bei einer Tasse Kaffee oder Tee hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich untereinander im Gespräch auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen oder ein gemeinsames Projekt zu planen.
AM WORT: Museums- und Kulturmenschen stellen ihre Beteiligungsprojekte vor
- Sibylle Dienesch, Graz Museum: Das Graz Museum – ein demokratischer Möglichkeitsraum?! Eine Standortbestimmung im Spannungsfeld von Vision und Alltag.
- Reinhold Glehr, Museum Hartberg: Ehrenamt ist gelebte Demokratie und Dankbarkeit
- Michaela Haller, Lesezentrum Steiermark: Die partizipative Bibliothek: der Weg von "Bestand" über "Teilnahme" zu "Teilhabe"
- Ursula Pintz, Tempelmuseum Frauenberg: Communities verbinden – Raum öffnen: Das Museum als Bindeglied zwischen sozialen und kulturellen Räumen
- Edith Zitz, inspire – Bildung und Beteiligung: Komplexe Organisationen? Interdisziplinäre Vorhaben? Demokratie blüht auf, wenn das Klima passt!
- David Loibl, OeAD – Abteilung Bildung und Gesellschaft, Projekt culture connected, Kulturvermittlung mit Schulen: Demokratie, Nachhaltigkeit und Kulturelle Bildung - Fördermöglichkeiten für Museen
>> Download Zusammenfassung der Beiträge (PDF, 194 KB)
>> Download Liste steirische öffentliche Bibliotheken (PDF, 74,40 KB)
>> Download Liste steirische kombinierte Bibliotheken - öffentliche und Schulbibliotheken (PDF, 60,29 KB)
Vorstellung der Workshops des Nachmittags und Gruppenfoto

Um gestärkt in den Nachmittag zu starten, hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, in verschiedenen Lokalen in der Grazer Innenstadt gemeinsam die Mittagspause zu verbringen.
In den Workshops wurde praktisch ausprobiert, welche Methoden es gibt, um gemeinsam gute Entscheidungen zu treffen.
1 | Demokratie, heast! – Die neue Ausstellung im Graz Museum
Gemeinschaftliche Team-Prozesse fördern die inhaltliche Identifikation, das Vertrauen und stärken den Zusammenhalt in Vereinen und Institutionen. Es werden Werkzeuge des gemeinschaftlichen Erarbeitens von zentralen Fragestellungen sowie das Finden von Antworten besprochen. Was wird dafür gebraucht? Wie können kollektive Prozesse in alltägliche Abläufe von Institutionen integriert werden und warum macht das Sinn? An Arbeitssituationen, die die Teilnehmer:innen beschreiben, werden wir gemeinsam entwerfen, wie kollektive Kommunikationsprozesse konkret aussehen können.
Anja Silja Vogel, Museum für Kommunikation, Bern
Im Plenum kamen alle Teilnehmer*innen nochmals zusammen. Mitglieder des MUSIS-Vorstands präsentierten die Ergebnisse aus den Workshops. Weiters gab es Informationen zu den nächsten Fortbildungsveranstaltungen von MUSIS und einen Aufruf an die steirischen Museen, sich mit einem Beitrag am Internationalen Museumstag am 18. Mai 2025 zu beteiligen.
16:30
Im Anschluss gab es zum Ausklang die Möglichkeit einer Führung durch die soeben neu eröffnete Ausstellung "Demokratie, heast!".
Konzept und Moderation
Margit Horvath-Suntinger & Anja Weisi Michelitsch
SERVICE
Unser Partner Hearonymus war mit einem Stand vertreten und beantwortete gerne Fragen rund um professionelle Audioguides für kleinere Museen.
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ORGANISATORISCHES
Keine Teilnahmegebühr
Bringen Sie Ihr eigenes Schlüsselband mit!
Viele folgten unserem Aufruf und durchforsteten ihre Schubladen und Schränke nach Schlüsselbändern und ermöglichten diesen einen neuerlichen Momente im Rampenlicht des Museumstages. So enstand das eine oder andere Gespräch über vergangene Veranstaltungen und man konnte auch der Umwelt etwas Gutes tun. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
An- und Abreise
Wir bitten Sie, wenn möglich, um eine klimafreundliche Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: www.busbahnbim.at.
Bei Anreise per Auto denken Sie an die Möglichkeit Fahrgemeinschaften zu bilden.
Veranstalter
MUSIS – Der Steirische Museumsverband
in Kooperation mit dem Graz Museum
Information und Kontakt
Mag.a Margit Horvath-Suntinger
+43 660 39 20 626
margit.horvath@musis.at