© MUSIS \ Evelyn Kaindl-Ranzinger

Erfolgsgeschichten aus unserem Beschäftigungsprojekt

Viele steirische Museen und MUSIS-Kooperationspartner*innen profitieren von unserem Beschäftigungsprojekt.

Bereits seit 1999 führen wir dieses Projekt erfolgreich mit dem >> AMS Steiermark und mit der >> StAF – Steirische Arbeitsförderungsgesellschaft m.b.H. (vormals St:WUK) durch.

Was mit unseren Projektmitarbeiter*innen für die Museen alles möglich ist und wie sich eine sinnstiftende Arbeit positiv auf das Leben von Menschen auswirkt, hat das MUSIS-Projektteam in den letzten Wochen bei vielen Gesprächen vor Ort erleben dürfen:

Längere Öffnungszeiten im Museum Gröbming
Im >> Museum Gröbming arbeitet heuer zum ersten Mal eine Projektmitarbeiterin. Das engagierte ehrenamtliche Team ist sehr aktiv: Sonderausstellungen (heuer z.B. „Das Geheimnis der Hieroglyphen. Unser Alphabet & die Schriften der Welt“) und Veranstaltungen bieten Einheimischen und Gästen des Tourismus- und Kurorts ein umfangreiches Programm. Seit letztem Jahr stieg die Nachfrage nach längeren Öffnungszeiten. Als weiterer Schritt zur Professionalisierung des Museums muss die Sammlung digital erfasst werden.
So hat sich der Obmann des Museumsvereins, Alois Guggi, an MUSIS gewandt. Gemeinsam mit dem AMS Liezen/Zweigstelle Gröbming haben wir Frau Barbara Fuchs als Mitarbeiterin gefunden.Die Gröbmingerin verstärkt für diese Saison das Museumsteam und trägt mit viel Schwung und Engagement zum schönen Erscheinungsbild des Museums bei. Sie genießt die abwechslungsreichen Tätigkeiten und den Austausch mit den Besucher*innen. Stolz erzählt Frau Fuchs von zwei "Fans", zwei Schulmädchen, die sie nach der Schule im Museum besuchen um dem 1000 Jahre alten Elch(skelett) „Hallo“ zu sagen. Von Beginn an nahm sie das Museumsteam mit offenen Armen auf und schulte sie in das ihr völlig unbekannte Arbeitsfeld - Frau Fuchs war vorher im Handel und in der Pflege tätig - ein. Schon nach ein paar Wochen bringt sie Ideen für neue Projekte, z.B. mit Kindern Butter herzustellen, ein.
Ein Gewinn für beide Seiten: Das Museum hat eine angestellte Mitarbeiterin, die die Öffnungszeiten unter der Woche abdeckt und daneben noch das Inventar des Museums digital erfasst. Und für eine Frau aus Gröbming bedeutet das Beschäftigungsprojekt, einen sinnstiftenden Job im eigenen Ort ausüben zu können.

Inventarisieren und Museumsdienst im Österreichischen Forstmuseum Silvanum
Schon öfter durften wir das >> Österreichische Freilichtmuseum Silvanum in Großreifling mit Personal unterstützen. In dem imposanten Museumsgebäude wird auf vier Stockwerken die Geschichte der Forstwirtschaft präsentiert. Aktiv geht es auch im Garten zu: In und um den Clementiduck, dem Nachbau einer Holzknechtunterkunft, erfahren Kinder und Erwachsene Geschichten aus dem Leben der Holzknechte und Flößer. Die Leiterin Veronika Frank ist die einzige Angestellte - in Teilzeit. Das ist zwar schon mehr als andere Regionalmuseen zur Verfügung haben, aber natürlich trotz vielen ehrenamtlich Helfenden zu wenig, um den laufenden Museumsbetrieb und die sammlungspflegerischen Aufgaben zu bewältigen.
Unsere Projektmitarbeiterin Waltraud Hofer, die ursprünglich aus der Gastronomie kommt, ist durch ihre persönlichen und fachlichen Kompetenzen in vielen Bereichen einsetzbar: An der Kassa, für Führungen und Inventarisierung sowie für den Museumsshop, für den sie verschiedene Produkte gebastelt, gestrickt und genäht hat. Aktuell betreut sie eine Gruppe von Studierenden der Akademie der Bildenden Kunst in Wien. Diese kreieren im Rahmen des Projekts „Wald:Klima meets Kunst“ Kunstwerke, die in einer Ausstellung im und um das Museum gezeigt werden. Frau Hofer hofft, die wenigen Jahre bis zur Pension hier im Museum verbringen zu dürfen.

Forschen und Veranstaltungsmanagement im Österreichischen Post- und Telegraphenmuseum Eisenerz
Das >> Österreichisches Post- und Telegraphenmuseum Eisenerz hat heuer zwei Projektmitarbeiter*innen aufgenommen. Das Museum ist im Kammerhof, einem ehemaligen Jagdschloss von Kaiser Franz Josef I, untergebracht. Die umfangreiche Sammlung vermittelt auf abwechslungsreiche Art die Geschichte des Postwesens, der Briefmarke  und der Telekommunikation, aber auch ausgewählte Kapitel der Kulturgeschichte von Eisenerz. Auch in diesem großen und aktiven Haus gibt es mit Fritz Schwaiger nur einen angestellten Mitarbeiter – der Rest ist ehrenamtlich tätig.
Deswegen freuen wir uns sehr, dass uns das AMS Leoben mit Herrn Peter Kneissl einen Historiker vermitteln konnte, der heuer für die Inventarisierung der Sammlung und der Bibliothek eingesetzt wird und das Museumsteam auch bei Recherchearbeiten unterstützt. Eine zweite Projektmitarbeiterin, Frau Marion Kristl-Nardon ist bei den vielen Veranstaltungen im Einsatz und sorgt für das leibliche Wohl der Gäste. Weiters erledigt sie in dem großen Museumsgebäude wichtige Reinigungsarbeiten .

Besucher*innenbetreuung und Reinigung im Gerberei Salzer Museum
Ebenfalls in der Museumsstadt Eisenerz befindet sich das >> Gerberei Salzer Museum, das erst vor drei Jahren eröffnet wurde. In zigtausenden rein ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden wurde die ehemalige Gerberei revitalisiert. Die Themen drehen sich um 1100 Jahre Ledererzeugung, um Strom durch Wasserkraft und die Arbeitswelt der Menschen im Bergbau.
Auch hier wären ohne Unterstützung des MUSIS-Beschäftigungsprojekts keine geregelten Öffnungszeiten möglich. Noch vor dem ersten Arbeitstag hat sich unsere Projektmitarbeiterin, Frau Gerlinde Roth, in die Geschichte des Gerbereihandwerks eingelesen und bereits in den ersten Arbeitstagen Besucher*innen durch das Haus geführt. Weiters übernimmt sie unter der Woche den Museums- und Kassadienst, führt Recherchearbeiten durch und ist für das schöne Erscheinungsbild des Museums zuständig.
Die gelernte Tischlerin hat ihre Berufslaufbahn als Baumarkt- und Einrichtungsberaterin begonnen und war schon im Tourismus- und sogar Museumsbereich tätig. Frau Roth freut sich, wieder in einem Museum arbeiten zu dürfen und nimmt dafür gerne jeden Tag den Weg mit dem Bus aus Leoben über den Präbichl auf sich. Die Zusammenarbeit mit Obmann Alexander Hammer und dem Rest des Museumsteams verläuft sehr wertschätzend. Auch hier unterstützt unser Projekt die wertvolle Arbeit eines steirischen Museumsvereins und stellt gleichzeitig einen Arbeitsplatz in einer Region mit wenig Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung.

Gemeinsam für die steirischen Museen
Nicht vergessen darf man, dass auch für MUSIS selbst die personelle Unterstützung durch das Beschäftigungsprojekt essentiell ist. Zwei bis drei Projektmitarbeiter*innen tragen im MUSIS-Büro wesentlich zum guten Gelingen unserer Bildungsveranstaltungen bei – in der Vorbereitung und auch bei der Betreuung vor Ort, wie z.B. am Steirischen Museumstag. Ohne sie würde das Museumsportal >> www.steirischemuseen.at nicht aktualisiert oder die Broschüre "Junge Museumsschätze" nicht verteilt werden. Heuer wurden die Museumsschätze in Graz von zwei Mitarbeiterinnen zu Fuß, mit dem Rad und mit den Öffis ausgetragen – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.
Frau Maja Midzic (am Foto links) ist mittlerweile nicht mehr bei MUSIS. Sie hat nach der Projektzeit eine Stelle in einer Bank bekommen. Wir freuen uns, dass sie durch ihre verantwortungsvollen Tätigkeiten bei MUSIS ihr Selbstbewusstsein stärken und so beim Bewerbungsgespräch überzeugen konnte. Das gesamte MUSIS-Team dankt Maja für die gute Zusammenarbeit!

Wir fördern Arbeit, Menschen und die steirischen Museen
Wir sind dankbar, dass wir seit 24 Jahren so viele interessante Menschen aus unterschiedlichsten Fachgebieten kennenlernen und für Museums-, Kultur- und Vernetzungsarbeit begeistern dürfen. Eine Zusammenarbeit im Beschäftigungsprojekt ist immer eine Bereicherung: Wir fördern nicht nur Arbeit und Bildung, wir bringen auch Menschen zusammen. Hier ein paar Fakten:

  • Von 1.5.1999 bis 31.12.2022 fanden 405 Personen durch unser Projekt Arbeit.
  • Die Projektmitarbeiter*innen waren in 113 verschiedenen Museen, Kulturinstitutionen oder wissenschaftlichen Einrichtungen tätig.
  • Die durchschnittliche Vermittlungsquote beträgt 59%.
  • 531.500 Arbeitsstunden wurden seit 1999 durch das Projekt in die steirische Museums- und Kulturarbeit investiert.

Sollten auch Sie personelle Unterstützung in Ihrem Museum brauchen, bitte informieren Sie sich .

Information und Kontakt
Mag.a Margit Horvath-Suntinger, Projektleiterin
T: +(43) 660 / 39 20 626
E: margit.horvath@musis.at

Herzlichen Dank an unsere Kooperationspartner*innen: