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Einfach schauen. Kunsterlebnis für Menschen mit und ohne Demenz am Universalmuseum Joanneum

Termin: 6. März 2020, 10-14 Uhr
Ort: Seminarraum im Volkskundemuseum, Universalmuseum Joanneum, Graz
Referentinnen aus dem UMJ: Mag.a Angelika Vauti-Scheucher, Leiterin der Stabsstelle Inklusion & Partizipation & Mag.a Gabriele Wolf, MA - Museumsforum Steiermark
kostenlose Teilnahme

„Ästhetisches Erleben darf nicht nur den sogenannten „gesunden“ Mitgliedern eines Gemeinwesens vorbehalten bleiben. Es Menschen abzusprechen oder vorzuenthalten, nur weil diese alt, pflegebedürftig oder dementiell verändert sind, stellt ein schweres Vergehen dar. Ästhetik kann sich in der Gestaltung eines Wohnumfelds oder in der Art, wie Mahlzeiten zelebriert werden, ausdrücken. Ästhetische Erlebnismöglichkeiten können in einer Kommune aber auch dadurch erschlossen werden, dass für Menschen mit kognitiven Veränderungen Museums- und Besuche von Kunstausstellungen angeboten werden. Dort, wo diese und vergleichbare Angebote für Menschen mit und ohne Demenz konzipiert werden, können sie Element einer Begegnungskultur werden, durch die sich eine demenzfreundliche Kommune auszeichnet.“
(Peter Wißmann, Reimer Gronemeyer: Demenz und Zivilgesellschaft – eine Streitschrift. Frankfurt/M. 2008, S. 156)

Museum als Ort der besonderen Momente
Menschen mit Demenz sind mit vielen Verlusten konfrontiert: Soziale Kontakte, die Sprache und andere Fertigkeiten nehmen nach und nach ab. Genussvolles Empfinden und Erinnerungen an früher aber bleiben. Ein Museumsbesuch hebt sich vom oftmals beschwerlichen Alltag ab und beschert genussvolle, freudige Augenblicke. Er wird daher als etwas Besonderes wahrgenommen. Wie in den Zeiten vor der Erkrankung soll es auch Menschen mit Demenz möglich sein, den „ganz normalen“ Alltag zu leben – angereichert mit besonderen Momenten. Diese beiden Aspekte – Alltag und Höhepunkte – ergänzen einander und tun gut.

Museum als Ort der Geborgenheit und der Entspannung
Beim Museumsbesuch tritt die Demenz in den Hintergrund. Hier werden betroffene Menschen nicht als Patienten betrachtet und behandelt, sondern als BesucherInnen. So erleben sie im Museum ein Eingebettetsein in etwas Größeres, ein Beschütztsein. In einer derartig gestalteten Umgebung ist Begegnung, Kommunikation und Entfaltung möglich. Es bestehen kein Druck, etwas leisten zu müssen und somit keine Überforderung.

Museum als Ort der Erinnerung
Objekte im Museum sind Anknüpfungspunkte und Auslöser für Assoziationen. Es erfolgt ein Wachrufen der eigenen, aber auch ein Anknüpfen an kollektive Erinnerung. Hauptsächlich dienen die Objekte dabei als biographische Anknüpfungspunkte. Verborgene Ressourcen tauchen auf und die Objekte regen zu Äußerungen wie Lieder, Gedichte, Geschichten an. Die Kunst eröffnet über das Symbolhafte und das Anschauliche viele Türen der Kommunikation. Die Objekte sprechen tiefere Schichten des Erlebens und des Bewusstseins an. Es besteht die Möglichkeit des Ansprechens aller Sinne und es kann ganzheitlich gearbeitet werden. Das Wahrnehmen mit allen Sinnen entlastet Menschen mit Demenz, nicht nur über die Kognition arbeiten zu müssen.

>> mehr zu den Angebote für Menschen mit und ohne Demenz am Universalmuseum Joanneum

Information und Anmeldung
Museumsforum Steiermark, UMJ
Mag.a Gabriele Wolf, MA
T: +43 (0) 664 \ 8017-9440
M: +43 (0) 664 \ 8017-9440
E: gabriele.wolf@museum-joanneum.at

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